Die perfekten Flitterwochen - Teil 2

Nach unserem Traumaufenthalt auf Moorea flogen wir zurück nach Auckland. Wir holten unseren Camper ab und waren positiv überrascht. Der Service war unglaublich herzlich und der Camper wirklich mit allen Notwendigkeiten ausgestattet. Ich war nach meinem Au Pair Jahr in den USA ein paar Nächte mit dem Zelt unterwegs, sonst waren wir absolute Camping Neulinge. Zugegeben, beim Camper haben wir uns nicht für die Miniversion entschieden. Ich würde immer wieder die grosszügigere Variante wählen. Wir hatten ein richtiges Bett in unserem Campervan, welches nicht gleichzeitig noch als Tisch oder sonst was diente und das haben wir sehr geschätzt. Den Campervan haben wir auf den Namen Charlie getauft und nachdem wir im Supermarkt waren, fuhren wir direkt in die Notaufnahme.

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Unser Zuhause namens Charlie. 

Ja, richtig gelesen. Anstatt zum vorgebuchten Campingplatz zu fahren, musste ich (mit diesem riiiiiesen Ding) nach einem Nachtflug auf der verkehrten Strassenseite durch Auckland ins Krankenhaus fahren.

Der Schreibhasenmann beklagte sich schon auf Moorea über schmerzende «Stiche». Natürlich habe ich alles stehen und liegen gelassen und mich rührend um ihn gekümmert – NICHT. Nein, habe ich nicht. Der Schreibhasenmann könnte TripAdvisor für Krankenhäuser starten, da er leider schon sehr viele von innen gesehen hat. Mein Liebster krümmte sich also in Auckland vor Schmerzen und ich schaute mir die Stiche dann mal etwas genauer an. Wir riefen die medizinische Hotline der Reiseversicherung an, welche uns den Rat gab noch in Auckland einen Arzt aufzusuchen, da dort die medizinische Versorgung am besten sei. Also ab ins Spital, lange warten, erklären, warten und dann war klar: Gürtelrose. Er bekam Schmerzmittel, auf welche er komisch reagierte, nicht mehr stehen konnte und dann noch ein paar Stunden bleiben musste. Währenddessen habe ich unseren Campingplatz storniert und ein Hotel mit grossem Parkplatz gesucht, da wir Charlie auch irgendwo unterbringen mussten. Nach stundenlanger Odyssee fielen wir ins Bett und freuten uns am nächsten Tag auf unsere Neuseelandreise. Da der Schreibhasenmann aufgrund der Medikamente mehrere Tage nicht fahren durfte, passten wir unsere Route an und ich war die Chauffeurin. 

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Die angepasste Route sah am Schluss so aus. 

Ganz ehrlich, ich dachte ja immer, dass Neuseeland der Schweiz sehr ähnlich und deshalb nicht so besonders sei. Dieses Statement kann ich überhaupt nicht mehr unterschreiben. Im Gegenteil, unsere Nordinselreise war so unglaublich schön und vielfältig, dass wir irgendwann auf jeden Fall wieder nach Neuseeland fliegen möchten. Nicht nur die vielfältige Natur ist unglaublich schön, die Gastfreundschaft und die Kultur hat uns ebenfalls überwältigt. Auch das Campingleben war voll unser Ding, sicher auch, weil das in Neuseeland irgendwie zum Erlebnis dazu gehört.  

Wir waren mit dem Camper 12 Tage unterwegs und es fällt uns schwer Highlights zu nennen, da jeder Ort ein Highlight an sich war. Am Besten machen wir das mit ein paar Bildern inklusive Ortsangabe.

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_2005jpgRapaura Watergardens - haben wir spontan durch das Schild am Strassenrand entdeckt und dort feinen Kuchen gegessen. 

Auf der Coromandel Peninsula gibt es viele schöne Orte. Wir haben unterwegs immer wieder angehalten und haben so neue Dinge entdeckt. So sind wir beispielsweise in den Rapaura Watergardens gelandet.  

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_2048jpgChampagne Pool im Wai-o-Tapu. Daraus trinken sollte man besser nicht. 

Die typischen Touristenspots haben wir natürlich auch abgeklappert, waren an der Cathedral Cove, am Hot Water Beach und als nächstes in Rotorua. Klar, in Rotorua ist vieles Show für die Touristen. Trotzdem kriegt man dort einen guten Einblick in die Geschichte und Kultur der Maori. Es roch zwar oft nach Schwefel, was uns aber nicht davon abhielt das thermische Wunderland „Wai-o-Tapu“ zu besuchen. In diesem Park reiht sich Naturspektakel an Naturspektakel  und wir waren sehr beeindruckt.

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_20b6jpgWenn man frei campiert hat man vielleicht Nachbarn mit Jöh-Effekt. 

In Neuseeland kann man auch gut frei campen, das haben wir nicht so oft gemacht, da vor allem der Schreibhasenmann den Luxus (äh WLAN :-)) eines Campingplatzes nicht missen wollte. Sehr zu empfehlen ist Freedom Camping beim Waipu Cave. Dort steht man neben Kühen und kann in den Höhlen ganze Glühwürmchen Galaxien bestaunen. 

2016-10-25 110615jpgCape Reinga.

Die Fahrt zu Cape Reinga muss man unbedingt machen. Es braucht zwar Zeit aber man sieht so viele schöne Dinge, die man nie mehr vergisst. Der Leuchtturm bei Cape Reinga ist ein schönes Fotosujet und der Ausblick ist unbezahlbar. Unterwegs fährt man auch an den Te Paki Sand Dunes vorbei. Wenn man auf die Dünen hochklettert und sich umschaut, ist man irgendwie im falschen Film. Überall nur Sand, wie in einer Wüste und das in Neuseeland? Wirklich unglaublich und unvergesslich. Der 90- Mile Beach war der letzte Stopp auf unserer Reise, bevor wir Charlie in Auckland retournierten und über Hongkong zurück in die Schweiz flogen.  

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_213bjpgDie Farben auf den Te Paki Sand Dunes waren unglaublich leuchtend. 

Wir hatten übrigens unglaubliches Wetterglück. Als wir unseren Camper zurückgeben mussten, regnete es, sonst KEINEN EINZIGEN TAG.

Diese Reise erlebt haben zu dürfen, ist ein Privileg und die Erinnerungen daran werden uns ein Leben lang begleiten.